Christiana Gramlich
 Hundetrainerin

AUGEN AUF BEIM WELPEN KAUF - EIN FLUT AN REINRASSIGEN MODEWELPEN!
Sind das alles wirklich Unfälle mit dem Nachbarshund?

 

Das Erfindertum der Welpen-Vermehrer ist bewundernswert und unerschöpflich.

Nachdem endlich bei vielen Menschen angekommen ist, dass Ebay-Welpen aus dem Kofferraum in der Regel nicht gesund sind und nur der Hundemaffia die Taschen füllen, ist ein weiterer besorgniserregender Trend, reinrassige Welpen mit dem Titel „Es war ein Unfall mit dem Nachbarshund“ angeboten und verkauft werden.

Jeder Rassehund Besitzer, dessen Hündin läufig ist und in der Hochphase ist, wird diese Hündin bestimmt nicht allein im Garten lassen, wenn intakte Rüden in der Nachbarschaft wohnen. Schon gar nicht, wenn eigentlich keine Welpen erwünscht sind.
Ein weiteres Indiz, dass es sich um einen Vermehrer oder Hobbyzüchter handeln könnte: Die Fragen nach dem Deckrüden werden nur ausweichend oder gar nicht beantwortet. In der Regel ist er nicht da, der Besitzer bei der Arbeit oder im Urlaub. Noch eindeutiger: die Nachbarn sind kurzfristig umgezogen. Hier sollte zumindest jetzt schon ein Warnglöckchen klingeln.

Gute Züchter oder auch verantwortungsvolle Halter sind bemüht, das ideale Zuhause für Ihre Hundewelpen zu finden und geben den Hund bestimmt nicht Unbekannten gegen Bargeld sofort mit!

Ist der Welpe älter als 15 Wochen und gechipt, kann es sich auch um einen Zukauf aus dem Ausland handeln. Bitte unbedingt den Impfpass genau ansehen. Wenn der Arzt im Impfpass nicht Deutsch ist, sollte man nochmals konkret nachfragen und im besten Fall wirklich auf den Kauf verzichten, wenn einem etwas ungewöhnlich erscheint.

Jeder sollte sich genau anschauen, wo und wie die Hunde gehalten werden:

sind sie in einem Welpen Zimmer, im Laufstall/Wurfkiste im Wohnzimmer oder in der Garage/Zwinger allein oder mit mehreren älteren Hunden untergebracht?

Wie viele Hunde leben im Haushalt, wo steht der Futternapf der Mutter/bwz. aller Tiere?

Wie sauber ist die Wohnung insgesamt?

Welche Schäden haben die Welpen evtl. verursacht, wenn sie angeblich Familienanschluss haben?

Das letzte und wahrscheinlich stichhaltigste Argument, warum es eigentlich kein Unfall gewesen sein kann: Ein Rüde versucht bei der freien Fortpflanzung und der Auswahl der Hündin so viel Vielfalt wie möglich an den Nachwuchs weiterzugeben. Das ist genetisch fest verankert und sichert das Überleben der eigenen Art. Auf Deutsch: er sucht sich eine Partnerin, die sowohl optisch als auch körperlich so wenig wie möglich Ähnlichkeit mit ihm selbst hat.

„Nachbar-Hunde“ die als reinrassig verkauft werden, werden oft nach Optik bzw. Ähnlichkeit vermehrt. Inzest, auch wenn er noch so ungewollt ist, ist hier leider nicht immer ausgeschlossen. Neben Anfälligkeit des Bewegungsapparates sind diese Hunde oft verhaltensauffällig oder erkranken bereits in jungen Jahren schwer an Allergien oder Epilepsie.

Also Augen auf beim Welpenkauf!

Wer sich nicht sicher ist, ob das Angebot seriös ist, sollte sich an einen der Rasse-Zuchtverbände wenden oder Hundtrainer um Rat bitten. Beide helfen gerne, den richtigen Züchter zu finden, bzw. den wirklich passenden Hund zu finden.
Gerne helfe ich Dir bei der Auswahl eines passenden Hundes (Konakt).


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