Wenn sich der Magen, der wie ein Beutel relativ locker zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm im Oberbauch hängt, um seine eigene Achse dreht, werden Blutgefäße sowie Mageneingang und Magenausgang abgeschnürt. Verdauungsgase können nicht mehr entweichen, und der Magen bläht sich auf wie ein Ballon. Blut aus dem Hinterleib gelangt nicht mehr zurück zum Herzen, und es kommt zum Kreislaufschock. Nicht nur der Magen, auch andere lebenswichtige Organe wie Milz und Bauchspeicheldrüse (die Eingeweide werden bei der Drehung mitgezogen) können langsam absterben. Ohne sofortige OP stirbt das Tier qualvoll.
Vor allem mittelgroße und große Hunde mit einem tiefen Brustkorb neigen zur Magendrehung, also Rassen wie
Deutscher Schäferhund,
Rottweiler,
Deutsche Dogge,
Dobermann,
Boxer oder Bernhardiner.
Die Ursache für die Drehung des Magens ist bislang nicht geklärt. Häufiger wird berichtet, dass der Vierbeiner zuvor viel gefressen und dann gespielt hat. Aber auch bei nüchternen Hunden und solchen, die sich nach dem Fressen völlig ruhig verhalten haben, kann es zu einer Magendrehung kommen.
Ältere Hunde (ab fünf Jahren) sind eher gefährdet als junge, bei Riesenrassen steigt das Risiko bereits ab drei Jahren. Besonders Achtsamkeit ist geboten, wenn der Hund bereits eine Magendrehung hatte und bei ihm der Magen nicht operativ an der vorderen Bauchwand fixiert wurde: Er wird laut Statistik zu 80 Prozent erneut eine Magendrehung erleiden.