Die Verdauung des Hundes beginnt bereits bei der Speichelbildung im Maul und endet mit dem Anus und den Ausscheidungen.
Das Gebiss des Hundes ist ein Scherengebiss und erlaubt dem Hund, Fleischstücke aus der Beute zu reißen. Diese Fleischstücke werden nur mit Speichel angereichert und gelangen über die Speiseröhre in den Magen. Ein Vorverdauen durch den Speichel findet also nicht statt.
Im Gegensatz zu Pflanzenfressern wird der Hauptteil der Nahrung bereits im Magen verdaut und nicht im Darm. Man geht von ca. 65 % aus. Wenn der Nahrungsbrei den Magen verlässt, gelangt er in den Dünndarm. Im Dünndarm werden ca. 22 % des Nahrungsbreis verdaut und im Dickdarm die restlichen 23 %. Über den Anus wird der unverdauliche Rest ausgeschieden.
Besonderheiten Hund
Durch das enge Zusammenleben mit dem Menschen hat der Hund im Laufe der Jahrtausende gelernt, Einfachzucker (Glukose) zu verdauen. Dafür bildet er das Enzym Amylase. Einfachzucker werden im Dünndarm mit Hilfe von Amylase verdaut und gut vom Körper aufgenommen. Alle anderen Kohlehydrate in Form von Mehrfachzucker (Stärke, Milchzucker, Zellulose) gehen unverdaut bzw. ungespalten in den Dickdarm weiter. Der Anteil an Kohlehydraten je Mahlzeit sollte 20 bis 30 % nicht übersteigen (Rasse abhängig).
Der Dickdarm kann selbst keine Kohlehydrate verwerten. Nur mit Hilfe von Bakterienkulturen im Dickdarm können Mehrfachzucker weiter gespalten bzw. verwertet werden. Diese Bakterienkulturen sind jedoch nicht immer nur gut für den Hund. Schwerverdauliches Futter (mit hoher Kohlehydratanteil, z. B. über 50 % Reis, Kartoffeln, Getreide, Trester, Mehle usw.) verursacht daher Blähungen und einen Kot an unverdauten Bestandteilen, die bis zum Himmel stinkt.
Gerade Hunde mit Trockenfütterung lösen sich mehrfach am Tag, die Haufen sind riesig und es riecht sehr, sehr schlecht.
Was der Kot über die Gesundheit aussagt, findest Du in meinem Beitrag über Hinterlassenschaften des Hundes.
Bedauerlicherweise führen Fehlfütterungen mit hohem Kohlehydratanteil zu chronischen Krankheiten. Allergien, Diabetes Mellitus (Zuckerharnruhr), Gastrointestinale Erkrankungen (Magen-Darm) und zu Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Vielen Haltern ist auch nicht bewusst, dass eine Fütterung mit hohem Kohlehydratanteil auch Verhaltensauffälligkeiten führen kann.