Warum kann mein Hund nicht alleine bleiben?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, denn jeder Hund, abhängig von Alter, Rasse und Haltung, hat eigene Strategien, um mit Stress umzugehen (auch mit dem Alleinsein). Auch hier gibt es keine eindeutige oder für alle Hunde gültige Trainingsmethode.
Dieses sind die häufigsten Gründe, warum es Hunden so schwer fällt:
- Sie können, wie alle sozialen Wesen, unter Trennungsangst leiden, gerade, wenn sie bereits mehrere (Vor-)Besitzer hatten.
- Viele Hund bellen oder jaulen aus Langeweile oder Unterforderung.
- Etliche Vierbeiner wissen nicht wohin mit ihrer Energie und fangen an, Dinge zu zerstören.
- Zahlreiche Hunde haben nicht gelernt, dass Herrchen/Frauchen nach einiger Zeit wieder kommen.
- Oder die Zeit, die der Hund allein verbringen soll/muss, ist einfach zu lang.
Wichtig ist immer, erst herauszufinden, was die Ursache ist, bevor man Ratschlägen von Freunden und Bekannten folgt.
- Auslandshunde oder Hunde aus dem Tierheim lebten oft im Rudel, zwar im Zwinger, aber sehr selten allein. Diese Hunde kennen keine leere Wohnung oder Haus und brauchen eine gewisse Zeit, das Alleinsein richtig zu erlernen, bzw. die Geräusche ums Haus nicht als Bedrohung zu empfinden.
- Oft spielt die Rasse eine größere Rolle, als vielen Haltern bewusst ist. Gesellschaftshunde wurde nicht gezüchtet, um Alleinsein auszuhalten. Malteser, Havaneser, Pudel, Frenchis, Möpse und Co. haben nur eine Aufgabe: dem Menschen Gesellschaft zu leisten. Es verwundert daher nicht, dass diese Rassen und deren Mixe mit dem Alleinsein Probleme haben können.
- Andere Rassen, mit hohem Energiegehalt, z. B. Hütehunde oder nordische Rassen, haben unglaublich viel Energie und brauchen zusätzlich geistige Beschäftigung. Wenn diese Hunde mit hochenergetischem Futter (meist Trockenfutter) aber gehalten werden wie ein Hamster im Laufrad, dekorieren sie aus Langeweile um – der Schaden kann beträchtlich sein. Ein Hund, der Schuhe, Möbel oder Türen annagt, kann sich schwer verletzen, bzw. vergiften.
- Gerade während Corona war es nicht nötig, dem Hund beizubringen, allein zu bleiben. Das hat jetzt nach Corona unschöne Folgen für Halter und Hund.
In der Regel sollte ein Hund generell nicht länger als 4 bis max. 6 Stunden am Tag allein bleiben. Alles, was darüber hinausgeht, ist nicht im Sinne des Hundes und kann ebenfalls ein Grund für Dauergebell oder Beschädigungen sein.
Manchmal ist es auch der Mix aus all diesen Punkten. Tutorials, Ratgeber und Blogs versprechen, jeder Hund kann es lernen. Leider ist für viele Halter nicht erkennbar, ob der Tipp sinnvoll ist, zum eigenen Hund passt oder ob er die Problematik sogar verstärken kann.
Einen Hundetrainer zu engagieren ist in jedem Fall günstiger:
- als ein Besuch beim Tierarzt,
- Möbel neu anzuschaffen,
- wegen Ruhestörung angezeigt oder
- die Wohnung gekündigt zu bekommen.
Einzel- und Gruppentraining
zurück zur Übersicht