Bereits im eigenen Wurf lernt der Welpe durch spielen mit Geschwistern, was noch im Bereich Spiel liegt und wann es das Geschwisterchen schmerzt. Da die meisten Welpen ein dickeres Fell haben, kommt es in der Regel nicht zu Verletzungen.
Zieht ein Welpe in sein neues Zuhause, übernimmt der Mensch die Erziehung. Regeln sind dem Hund klar und verständlich zu vermitteln. In meinen Augen ist unablässlich, dass der Welpe die Beißhemmung lernt.
Menschenhaut ist viel empfindlicher als das Geschwisterfell und bei ungestümen Welpen kann es durchaus zu Verletzungen kommen. Doch wie lernt der Welpe eigentlich die Beißhemmung?
Für Welpen ist Spiel mit Artgenossen oder mit seinem Menschen das Größte. Sobald der Hund zwickt, wird das Spiel unterbrochen, evtl. mit kurzem hellen Quicken/Schmerzensschrei. Wenn der Halter gleich aus der Situation geht und den Welpen eine Zeit lang ignoriert, lernt der Welpe sehr schnell, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist.
Natürlich gibt es auch Welpen, gerade wenn sie beim Einziehen etwas älter sind, bei denen das Ignorieren nicht allein wirkt. Manchen Hunden hilft ein kurzer Schnauz- oder Lefzengriff mit kurzem Knurren, der das Verhalten der Mutter nachahmt. Dieser Griff erfolgt kurz und fest. Wenn ein Abbruchsignal antrainiert ist, kann dieses bereits verwendet werden. Schnell lernt der Welpe, dass dieses Verhalten nicht gewünscht ist, wenn bereits nur das Abbruchsignal (Nein, Tabu, Aus …) erfolgt.
Die Erziehung des Welpen liegt immer bei den Eltern/Erwachsenen. Kinder können gerne mit Welpen spielen, aber die Erziehung, Korrekturen und die Spielunterbrechung erfolgt immer von einem Elternteil. Ein Welpe sieht in Kinder nicht als erwachsenen Lebewesen an und nimmt diese in der Regel nicht ernst.
Die Beißhemmung sollte in der Sozialen Prägephase (ca. bis Ende 16./18.Woche) abgeschlossen sein. In dieser Zeit lernt der Hund spielerisch und behält das Erlernte ein Leben lang.
Natürlich lernt der Hund ein Leben lang und auch später ist es möglich, die Beißhemmung anzutrainieren. HIer sollte aber ein Hundetrainer oder Hundetrainerin hinzugezogen werden. Viele Halter sind sich ihrer Energie oder Körpersprache nicht bewußt und korriegieren viel zu forsch. Die Konsequenz ist leider oft, dass der Junghund irgendwann richtig zupackt und die Korrektur als Spielaufforderung versteht. Tante Google oder Bekannte/Familie/Freunde geben gerne Tipps - diese Helfen aber selten, wenn dieses Verhalten sich verfestigt hat.