Hunde leben geschätzt seit mehr als 30.000 Jahren mit dem Menschen zusammen und sind heute eine eigene Unterart:
der Canis Lupus Familiaris - unser Haushund. Hunde sind übrigens keine Fleischfresser, sondern wie ihre Artverwandten Beutegreifer.
Im Gegensatz zum Wolf/Wildhund hat aber der Haushund mit der Zeit die Fähigkeit entwickelt, Kohlehydrate und Milchprodukte (Milchzucker) in Maßen zu verdauen. Diese Spezialisierung auf menschliche Ernährungsreste/Hinterlassenschaften und das enge Zusammenleben mit dem Menschen führte dazu, dass sich der Hund zum Carni-Omnivoren (Fleisch- bzw. Allesfresser) entwickelte. Aber stimmt es wirklich, dass der Hund ein Allesfresser ist?
Betrachtet man die Anatomie des Canis Lupus Familiaris, in diesem Fall speziell das Gebiss und die Verdauung, so sind diese immer noch die eines reinen Fleischfressers bzw. Beutegreifers, auch wenn der Hunde das Enzym Amylase entwickelt hat, um Kohlehydrate zu verwerten.
Ein kräftiges Gebiss mit 42 scharfen Zähnen ist spezialisiert auf Reißen und Schlingen. Ein umfassendes Vorverdauen mit Speichel ist bei Hunden nicht vorgesehen. Zwar wird die Nahrung mit Speichel grob zerkleinert, aber eine Vorverdauung wie bei Wiederkäuern oder wie mein Menschen findet nicht statt.
Der Brei wird nur solange mit Speichel angereichert, bis dieser genug Feuchte für den Magen hat. Über die Speiseröhre gelangt der angefeuchtete Brei in den Magen. Der Magen des Hundes ist sauer (PH Wert um 1,0 bis 2,0) und wird bei einem gesunden Hund auch mit Viren und Bakterien z. B. auch von Aas spielend fertig. Während beim Wiederkäuer und anderen Allesfressern eher der Dick- bzw. Dünndarm den Nahrungsbrei verdaut, verdaut der Hund bereits alles zu ca. 65 % im Magen.
Pflanzenfresser-Därme haben eine Länge (alleine auf die Körpergröße bezogen) im Verhältnis von 1:14, beim Hund beträgt das Verhältnis nur 1:6,5 – auch das deutet darauf hin, dass pflanzliche Nahrung oder Kohlenhydrate dem Hund zwar nicht schaden, aber nur schlecht oder zum Teil gar nicht vollständig gespalten und verdaut werden können.
Proteine tierischen Ursprungs werden daher bis zu 90 % verwertet. Proteine aus Weizen, Soja oder Mais (das sogenannte Weizenprotein oder Gluten) kann ein Hund nur gekocht und zu einem viel kleineren Prozentsatz verwerten.
Auch die Größe des Hundes spielt eine Rolle: je größer der Hund ist, desto empfindlicher ist der Magen, bzw. der Verdauungstrakt, da bei einem großen Hund der Verdauungstrakt im Verhältnis kleiner ist. Die Hinterlassenschaften großer Hund sind in der Regel feuchter und sie neigen viel eher zu Blähungen. Viele große Rassen können Magendrehungen erleiden, deren Ursachen zwar nicht hundertprozentig auf die Ernährung zurückgehen, aber ihren Teil dazu beitragen.