Viele Hunde sind von Arthrose oder Arthritis betroffen. Leider werden diese Begriffe fälschlicherweise sehr oft gleichgesetzt, obwohl sich verschiedene Krankheitsbilder dahinter verbergen.
Viele Hunde leiden bereits in jungen Jahren unter chronisch deformierten Gelenkentzündungen, der Arthrose. Diese Form der Gelenkentzündung kann viele Ursachen haben und betrifft meist folgende Gelenke: Wirbelsäule, das Knie-, Ellbogen-, Schulter- oder Hüftgelenk, aber selten das Sprunggelenk.
Die Weichen für Arthrose werden bereits im Welpenalter, z. B. durch qualitativ und quantitativ zu nährstoffreiches Welpenfutter (meist Trockenfutter) gelegt. Diese Überversorgung begünstigt Mikroverletzungen in sensiblen Wachstumszonen, z. B. der Gelenkknorpel.
Vielen jungen Hunden wird weiter zu früh zu viel an Bewegung abverlangt. Auslastung wird oft missverstanden und auf Ausdauersportarten wie einseitiges, langes Laufen, Joggen oder Radfahren mit dem Hund beschränkt. Auch intensive Sportarten, z. B. das beliebte Agility, fördert Mikroverletzungen bei Junghunden (Sprünge und abrupte Stopps), die sich spätestens mit 5 bis 6 Jahren in Form einer Arthrose manifestieren.
Weiter spielt die Genetik eine nicht zu unterschätzende Rolle. Neben der Hüft- oder Ellenbogendysplasie sind Gelenkerkrankungen bei mittelgroßen bis großen Rassen durch Überzüchtung zwischenzeitlich die Regel. Kommt nun die Fehlernährung in jungen Jahren hinzu, belastet das zusätzlich die Knie oder Schultergelenke. Die Symptome können Lahmheiten und verschiedene Grade der Einschränkung bei Bewegungen umfassen. Andere Gelenke werden überlastet und erkranken mit. Übersäuerung des Organismus führt zu weiteren Ernährungsstörungen in den Gelenken, die einen degenerativen Prozess fördern.
Wenn ein Hund nach längerem Liegen Probleme beim Aufstehen zeigt, sich mühevoll streckt oder steif und unbeweglich erscheint, dann kann eine Arthrose die Ursache sein. Meist wird es auf das Alter geschoben, da sich diese Hunde einlaufen und nach einigen Schritten weniger Symptome zeigen.
Ein Tierarztbesuch bei diesen Symptomen sollte nicht zu lange aufgeschoben werden.
Im Gegensatz zur Arthrose ist die Arthritis eine chronische und akute Entzündung eines oder mehrerer Gelenke. Oft sind Traumen wie Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Verrenkungen (Luxation) oder Quetschungen Ursachen für diese akute Entzündungen. Manchmal resultieren die Verletzungen auch aus Infektion, durch Bisse oder Stiche, bzw. Allergien.
Das betroffene Gelenk erscheint geschwollen, in akuten Phasen auch höher temperiert und der Hund zeigt klares Schmerzempfinden bei Berührung. Manchmal ist eine Bewegung wenig bis gar nicht mehr möglich.
Unbehandelt können sich betroffene Muskelpartien zurückbilden und eine dauerhafte Lahmheit hervorrufen. Manche Hunde können nicht mehr selbständig aufstehen oder sich setzen. Sind mehrere Gelenke betroffen, spricht man von einer Polyarthritis.
Chronischer Arthritis zeigen sich auch in akuten Phasen in Zusammenhang mit Nässe und Kälte, die zu sichtbaren Lahmheiten führen.
Eigenversuchen mit homöopathischen Mitteln oder Kräutern ist dringend abzuraten. Ratschläge von Bekannten oder aus den sozialen Medien können Ursachen und Symptome verschlimmern.
Mit einer Ernährungsumstellung (durch den Tierarzt oder ein(en) Ernährungsberater/in) und Medikamenten kann Abhilfe geschaffen werden.
Weiter helfen Physiotherapien oder Degility®/Mobilitätssport, um den Hund wieder zu mobilisieren.
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