Rohes Fleisch enthält Proteine, Fette, Mineralien, Vitamine und Wasser. Grundsätzlich können fast alle handelsüblichen Fleischsorten wie
Rind/Kalbfleisch,
Geflügel (keine Angst vor Salmonellen),
Fisch,
Wildfleisch,
Ziege oder Schaf
Pferd
roh gefüttert werden.
Schweinefleisch sollte nicht unbedingt roh verwendet werden, da es den Aujeszky-Virus enthalten kann, der bei Hunden die sogenannte Pseudo-Wut auslöst und zum Tode führen kann. Der Aujeszky-Virus ist ein Herpes-Virus. Neben starkem Juckreiz an Ohren und Nase, sind die weiteren Symptome Erbrechen und Durchfall und sehr starke Krämpfe. Unbehandelt verläuft diese Krankheit tödlich.
Innereien
Herzen, Leber und Niere sind sehr eiweißreich und recht mager. Beides sind wichtige Vitamin A Lieferanten. Auch Kupfer, Eisen, B-Vitamine sind reichlich enthalten. Größere Lebermengen sollten aber vermieden werden, da Leber über schwerverdauliche Glykogene (wirken abführend) verfügt.
Mägen von Wiederkäuern (Kuh, Schaf)
Diese sind wegen des vorverdauten Grases, besonders Blättermagen und Pansen, sehr vitaminreich, anscheinend schmackhaft, und äußerst für die Fütterung zu empfehlen. Zwar dreht sich einem anfangs der Magen um beim Gestank, der sich einem beim Zerschneiden eines Blättermagens bietet, allerdings hat sich bisher noch jeder Barfer daran gewöhnt…
Schlachtabfälle
Schlachtabfälle (Ohren, Flechse, Lunge, Schlund, Euter etc.) sind eher minderwertige und sind in der Aminosäure-Zusammensetzung ungünstig und schwerer zu verdauen. Lunge ist nährstoffarm und eignet sich ideal bei Gewichtsreduktionen bei übergewichtigen Hunden, sollte aber auch hier nicht jeden Tag gefüttert werden. Als Trainingshappen in getrockneter Form sind es ideale Leckerchen.
Fisch
Fisch (Seelachs, Lachs, Sardinen etc.), vor allem Meeresfisch enthält viele essentielle Fettsäuren, Jod und wertvolle Vitamine und liefern sehr reichhaltige Fette. Ein Nachteil der Rohfütterung des Fisches sind Parasitenzwischenformen und Bakterien, die normalen Hunden allerdings noch nie geschadet haben!
Einmal die Woche Fisch reicht vollkommen aus und schadet nicht!
Grüner Pansen
Der Pansen ist der größte der drei Vormägen von Wiederkäuern. In diesem Vormagen, der in mehrere Kammern unterteilt ist, wird die aufgenommene Nahrung gegärt. Er besteht aus einer inneren Schleimhaut, einer Muskelschicht und dem äußeren Bauchfell. Er wird den Innereien zugeordnet und zählt zu den Schlachtabfällen mit großem Futterwert. Daher ist er auch relativ günstig im Einkauf.
Auch im Industriefutter wird Pansen beigemischt, aufgrund seiner Zusammensetzung eignet sich der Pansen jedoch nicht als Alleinfuttermittel. Der Pansen wird auch in getrockneter Form angeboten, sog. Pansen-Sticks, für Hunde eine Art Salzletten, geeignet als Leckerli zwischendurch.
Beim Barfen, wird nur der grüne (ungewaschene) Pansen verabreicht. Der weiße (gewaschene) Pansen, auch Cutteln genannt, ist für das Barfen ungeeignet, da er frei von Inhaltsresten ist, die Hunde gerne fressen. Der grüne Pansen hat einen sehr hohen Gehalt an wertvollen pflanzlichen Rückständen, Vitaminen und Enzymen.
Neben den bereits erwähnten pflanzlichen Inhaltsstoffen, enthält der grüne Pansen einen essentiellen Mix an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.
Betrachtet man nun die umfangreiche Nährwert-Tabelle, dann erklärt es sich von alleine, dass der grüne Pansen ein Muss in der Rohfleischfütterung ist. Trotzdem gilt auch hier es nicht zu übertreiben, 1 bis 2 x in der Woche Pansen ist meiner Meinung nach die vernünftige Ration, wenn es nicht bereits im Menü enthalten ist.
Blut
Blut ist ein wertvolles Schlachtprodukt, das unter anderem hochwertiges Eiweiß, Eisen, nahezu alle Vitamine und Natrium enthält, also die Abtropf-Flüssigkeit beim Auftauen von Fleisch immer mitfüttern!
Rohe fleischige Knochen (RFK)
Den Beitrag zu Knochen findest Du hier.
Gemüse
Was ist zu beachten?
Gemüse kann entweder den regulären Barf-Gerichten beigemengt oder als köstlicher Snack zwischendurch verfüttert werden.
Damit das Grünzeug für den Hund leicht verdaulich ist, sollte es richtig zubereitet werden. Hier ein paar nützliche Tipps:
Wichtig: gerade bei Rohfütterung sollte das ideale Verhältnis 80:20 (80 % Fleisch und 20 % Gemüse und Obst) eingehalten werden.
Nachfolgend sind die häufigsten Gemüsesorten aufgelistet und wie sie am besten bei BARF oder Kochen verwendet werden sollten.
Dieses Gemüse sollte nur an gesunde Hunden und in kleinen Mengen verabreicht werden. Das Gemüse sollte immer gegart sein.
Giftige Lebensmittel für den Hund, und warum sie giftig sind, findest du hier!
Obst ist – aufgrund seiner natürlichen Süße – ein echter Leckerbissen für Hunde. Doch vor dem Genuss steht erst einmal die richtige
Zubereitung.
Avocado und Trauben sind für Hunde giftig und sollten nicht verfüttert werden.
Giftige Lebensmittel für den Hund, und warum sie giftig sind, findest du hier!
Sie besitzen einen sehr hohen Phosphorgehalt, der die Nieren stark belastet, weswegen sie als regelmäßiger Bestandteil in der Futterration ungeeignet sind.
Wer dennoch nicht auf Nüsse verzichten möchte, sollte einheimische, reife Sorten bevorzugen und nur in kleinsten Mengen verfüttern. Nüsse können Allergien auslösen und sollten, gerade bei Hunden mit bestehenden Alltergien, vollständig gemieden werden.
Zuerst einmal sollte klar sein, dass auch das Ei roh gefüttert wird.
Ein Ei enthält neben Protein und Fett auch viele gutverdauliche Substanzen, viele Vitamine, essentielle Fettsäuren, Spurenelemete, und die Eierschale ist ein prima Calciumlieferant. Einzig das Eiklar sollte man weglassen, da erstens Avidin darin enthalten ist, eine antinutritive Substanz, die ein absoluter Biotinbinder ist und somit Mangelerscheinungen hervorrufen kann. Und zweitens ein Trypsinhemmstoff im Eiweiß enthalten ist, der zu Verdauungsstörungen führen kann. Zwar gibt es darüber geteilte Meinungen, aber im Zweifelsfall lieber auf Nummer sicher gehen und Eiklar trennen! Schale und Dotter in den Mixer zum übrigen Gemüse geben, allerdings nur 2-3 mal pro Woche!
Bei gekochten Eiern kann das Eiklar mit verfüttert werden, da Hitze das Avidin neutralisiert. Man sollte jedoch bedenken, dass auch die im Eigelb enthaltenen Nährstoffe durch das abkochen dezimiert werden.
Buttermilch, Joghurt, Hüttenkäse und Quark eignen sich hervorragend für Hunde, vorausgesetzt der eigene Hund verträgt den zwar niedrigen, aber dennoch vorhandenen Milchzuckergehalt. Alle anderen milchzuckerhaltigeren Produkte der Milch, oder auch Milch selbst, sind weniger zu empfehlen, da sie Durchfall und weichen Stuhlgang verursachen können.
Die erstgenannten Produkte werden sehr gerne gegessen und gehören bei der Fütterung bestimmter Gemüsesorten in jedem Fall als Calciumquelle dazu. Milden Käse benutze ich sehr gerne als Leckerchen, stärker gewürzter Käse sollte eher aus dem Speiseplan entfallen.
In der Rohernährung KANN, muss aber kein Getreide in Form von Reis, Nudeln, vorgequollenen Hirse- oder Haferflocken usw. gefüttert werden. Wenn doch, dann die beiden erstgenannten auf jeden Fall immer gekocht! Gerade bei Hunden, die nur schwer an Substanz gewinnen, schadet hin und wieder ein Löffel nicht. Nudeln aus Mais- oder Reismehl sind glutenfrei und somit für empfindliche Hunde besser verträglich als herkömmliche. Das gilt im übrigen auch für Brot und Brötchen aus glutenfreiem Mehl, die ab und an als Trockenknabberei angeboten werden.
Gluten in Getreide – was heißt das?
Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen und Gerste (Ausnahmefall Hafer) enthalten Gluten, das sogannte Klebereiweiß, dass auch bei Menschen zu Unverträglichkeiten bis hin zur Allergie auslöst.
Gluten – ein Allergieauslöser?
Hier gehen die Meinungen auseinander. Gluten kann, muss aber nicht verantwortlich hierfür sein. Natürlich gibt es vieles, was Allergien auslösen kann, aber sicherlich ist Gluten in Getreide nicht Haupt-Allergieauslöser. Dennoch besteht auch hier ein Risiko.
Glutenfrei füttern – aber wie? Wie schon erwähnt: Reis, Hirse und Amaranth sind von Natur aus ohne Klebereiweiß und können bedenklos in „Maßen“ gefüttert werden.
Fazit
Ob und was man an Getreide füttert, ist letztendlich jedem selbst überlassen. Es bedeutet nicht, dass man unbedingt auf glutenfreies Getreide umsteigen muss. Die Empfehlung bei empfindlichen Welpen, Junghunden und erwachsenen Hunden auf glutenfreie Produkte wegen der besseren Verträglichkeit umzusteigen, sollte befolgt werden.
Distelöl
Es hat den größten Linolsäuregehalt, etwa 3/4 des Öles bestehen aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, 12% davon Ölsäure und mit hohem Vitamin- E-Gehalt. Allerdings ist inzwischen nachgewiesen, dass es bei Hunden krebsfördernd wirkt und sollte daher nicht verfüttert werden.
Erdnussöl
Es enthält mehrfach ungesättigte Linolsäure, je nach Herkunft ist diese verschieden hoch. Erdnussöl kann, ebenso wie Erdnüsse generell, Auslöser für Epilepsie sein. Daher besser nicht verfüttern.
Nachtkerzenöl
Nachtkerzenöl ist ein Einzelfuttermittel für Hunde und Katzen aus kontrolliert ökologischem Anbau. Es hilft bei Haut- bzw. Fellproblemen und wirkt ausgleichend und beruhigend.
Haselnussöl
Es enthält soviel einfach ungesättigte Fettsäuren wie Olivenöl, vor allem Ölsäure.
Kürbiskernöl
Es enthält viel Chlorophyll, Selen und sekundäre Pflanzenstoffe. Reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren
Leinöl
Auch Leinöl ist entzündungshemmend, es wirkt sich positiv auf Haut und Fell aus und besitzt weiter antikarzinogene Wirkung.
Maiskeimöl
Es enthält Omega-6-Fettsäuren und etwa die Hälfte mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit hohem Vitamin-E-Gehalt. Dennoch ist es für Hunde eher ungeeignet, weil es bei ihnen krebsfördernd ist.
Olivenöl
Nur Qualität „Natives Olivenöl extra“ wählen mit unter 1% freien Fettsäuren, das schonend gepresst wurde. Enthält Ölsäure, Linolsäure, Vitamine A, E; Phosphor; Eisen und andere Spurenelemente. 3/4 des Öles bestehen aus einfach ungesättigten Fettsäuren, 19% aus gesättigten Fettsäuren.
Rapsöl
Es sollte nur raffiniert verwendet werden. Rapsöl fördert Allergien, Tumorzellen und kann Epilepsie begünstigen.
Sanddornöl
Im Sanddornkernöl sind 89% ungesättigte Fettsäuren, dazu gesättigte Fettsäuren und im ausgeglichenen Verhältnis Alpha-Linolensäure und Linolsäure, Vitamin E.
Sesamöl
Das Sesamin hat bakterizide, insektizide Eigenschaften. Es ist ein Anitoxidanz; das Sesamolin hat insektizide Wirkung. Es wird auch medizinisch angewendet gegen Tumore, Trockenheit der Nasenschleimhaut, Hochdruck und in seinen Heimatländern noch für viele andere Zwecke. Seine Antioxidanzien sollen eine Oxidation der mehrfach ungesättigten Fettsäuren verhindern.
Sojaöl
Sojaöl ist für Hunde gänzlich ungeeignet.
Sonnenblumenöl
Es gibt Studien, die belegen, dass es bei Hunden Krebs begünstigen kann. Daher ist auch Sonnenblumenöl eher ungeeignet in der Fütterung.
Traubenkernöl
Es enthält viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren (70%) und hat einen mittleren Vitamin-E-Gehalt. Außerdem enthält es die Antioxidanzien Procyanidin und Resveratrol (Biophenol). Dennoch ist es – bedenkt man, dass Trauben für Hunde giftig sein können – mit Vorsicht zu genießen.
Walnussöl
Es enthält 3/4 mehrfach ungesättigte Fettsäuren, (60% Linolsäure, 13% Linolensäure) und 17% Ölsäure sowie Vitamin B. Hunde, die auf Nüsse allergisch reagieren, sollten dieses Öl allerdings nicht bekommen.
Weizenkeimöl
Es enthält Omega-3-Fettsäure, Omega-6-Fettsäuren (Ölsäure, Linol- und Linolensäure), Lecithin, Sterine, Vitamin D + E (E höchster Gehalt aller Öle), Betacarotin. Für Blatt- und Gemüsesalate, kalte Küche, Rohkost. Gut hautverträglich, Anwendung in der Kosmetik.
Kokosöl
Kokosöl enthält u.a. Laurinsäure, die antibakteriell, antimycotisch und antiviral wirkt. Außerdem fördert sie ein wurmwidriges Darmmilieu. Laurinsäure ist eine gesättigte mittelkettige Fettsäure. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind die Capryl- und Caprinsäure. Es ist reich an Calcium, Magnesium, Phosphor und Kalim, beinhaltet wichtige Spurenelemente wie Kupfer, Zink und Eisen. Außerdem Aminosäure wie z. B. Tryptophan, Lysin, Phenylalanin und Methionin. Es ist daher eine wertvolle Ergänzung in der Rohfütterung.
Schwarzkümmelöl
Es gehört zu den ältesten Ölen. Seine positiven Wirkungen waren schon im alten Ägypten bekannt. Es wirkt entzündungshemmend und immunstärkend, besitzt antimikrobielle Eigenschaften und reduziert Allergien. Gelegentlich wird von einer Lebertoxizität gesprochen. Diese konnte jedoch in keiner Studie belegt werden. Im Gegenteil, Schwarzkümmelöl wirkt bei regelmäßiger Gabe von kleinen Mengen sogar leberschützend und entgiftend.
Kräuter haben nicht nur als Gewürz für unsere Speisen eine hohe Bedeutung, sondern werden schon seit vielen hundert Jahren als Heilmittel in Form von Pulvern, Tees, getrocknet oder flüssig verwendet.
Die gesunden Helfer aus der Natur sind nicht nur lecker, sondern bieten auf ganz natürlichem Weg viele Nährstoffe, auf die der Hund täglich angewiesen ist und können bei Krankheiten helfen und unterstützen.
Statt synthetischer Vitamine und künstlicher Präparate wird mit den Gesundheitskräutern auf gesunde und natürliche Weise die BARF Mahlzeit ergänzt und bereichert. Viele der kleinen Wunderkräuter haben sogar einen positiven Effekt auf Gesundheitsbeschwerden und Stoffwechselstörungen.
Je nach Sorte kann für den Hund ganz individuell der richtige Kräutermix zusammengestellt werden. Aufgrund des intensiven Geruchs einiger Pflanzen sollte man mit der Menge anfangs vorsichtig sein, um die empfindliche Hundenase nicht zu stark zu strapazieren.
Brennnessel: Hilft bei Erkrankungen der Nieren und der Blase und fördert die Harngesundheit. Sie wird auch bei Senioren eingesetzt.
Hagebuttenschalen: Liefert viel gesundes Vitamin C und stärkt damit das Immunsystem. Sie eignet sich für schwache Tiere und ist ideal in der kalten Jahreszeit.
Löwenzahn: Die kleine Pflanze hat eine große Wirkung: sie unterstützt Leber, Niere und verbessert den Harn-PH.
Schachtelhalm & Glucosamin: Gut bei Gelenkbeschwerden und zur Behandlung von Knorpel- und Knochenerkrankungen. Daher werden diese Helfer gerne bei Arthrosen oder anderen Gelenkbeschwerden eingesetzt.
Weißdorn: Gut für ein starkes Herz – Weißdorn unterstütz den Hund bei Herzschwäche und -erkrankungen und fördert die Durchblutung.
Kamille: Die Heilpflanze ist bekannt für seine entspannende und beruhigende Wirkung, sowie den positiven Effekt auf die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts.
Gesunde Nahrungsergänzung durch Kräuter für den Alltag
Basilikum: Es ist lecker, sehr mineralstoffreich und bringt viele Vitamine in den Fressnapf.
Fenchel: Bekannt aus der Medizin für Kinderhusten, entfaltet er die gleiche Wirkung beim Hund, in dem er hilft Schleimhautreizungen und Husten zu lindern.
Gartenkresse: Lecker, gesund und ein hoher Mineralstoffgehalt- Kresse passt immer in die Hundenahrung!
Schnittlauch: Das leckere Kraut steckt voll wertvoller Nährstoffe und Vitamine.
Ein toller Effekt aller Kräuter, unabhängig von ihrer Sorte, ist ihr positiver Effekt auf die Magen-Darm-Flora des Hundes. So liefern die wertvollen pflanzlichen Ballaststoffe Substrate für die Darmbakterien des Hundes und fördern durch ihren Rohfaseranteil eine ideale Verdauung.